Stopp- halt mal!

Die Gedanken sind flüchtig. Sie kommen und gehen. Darum schreibe ich sie auf.

Gestern Nacht den Doppelsieg auf Big Island Hawaii gesehen. Einfach großartig von Haug und Frodeno. Ich wollte heute soviel gestern noch: Spinning, Koppeltraining mit meiner Großen und Laufen, meinen Schreibtisch aufräumen. Mal sehen, was am Ende des Tages davon getan sein wird.

Ich war müde heute Morgen, so gab ich das Spinning auf und unterhielt mich mit meinen Eltern. Ich will dann später noch Laufen gehen. Jetzt sitze und schreibe ich. Auch Laufen rückt langsam schon in die Ferne. Doch habe ich mich mit meiner Tochter zum Kaffeetrinken verabredet, bevor sie wieder abfährt in inzwischen ihre eigene Wohnung an ihrem Studienort. Ich denke wieder an die Ruhe und Geborgenheit bei meiner Oma zurück zu Schulzeiten. Dort konnte ich immer am Besten abschalten. Heute schalte ich hier ab. Luftholen- und mir wird bewusst, dass ich in den letzten Monaten viel erreicht habe. Meine Site steht, ich bin froh, die Agentur abzugeben, mir ist klar, dass Sport eine Form der Vergangenheitsverarbeitung war, ich habe das Rauchen und Dampfen aufgegeben, vieles fällt jetzt von mir ab und schafft Raum für Neues. Ich habe mich zu diesem Punkt selbst hingetrieben: ich wollte die Site, ich wollte Verarbeiten, ich wollte keine Medikamente, ich wollte eine andere Perspektive, ich wollte mich neu booten. Auf dem Weg hierher habe ich mich manches Mal fast überfordert. Zum Glück habe ich es bemerken können und zwischendurch auf die Bremse getreten- mich in Geduld geübt. Geduld sich selbst gegenüber ist eine Form des Respektes sich selbst gegenüber. Doch das, was ich an mir habe, hatte ich bereits vor Jahrzehnten leider fast vergessen oder erst gar nicht erkannt. Heute ziehe ich wieder Bilanz und stelle fest, dass das meiste mir gelungen ist. Selbstzufriedenheit ist noch nicht meine Stärke geworden- doch bin ich es heute ein gutes Stück mit mir. Mir Dinge selbst bewusst zu machen, ist wichtiger als eine Sporteinheit.