die richtigen Worte finden? Ich bin fassungslos, wütend und sehr traurig. Ich beziehe mich hier einzig auf die mediale und politisch genutzte Aufmerksamkeit dieser Grippewelle Corona: Covid19 wird wie eine Sau durch das Dorf gejagt. Die Schlagzeile vorgestern „Bereits 53.000 Tote in Europa“ auf dem absterbenden Ast der Neuinfektionen verwundert mich. Bei der letzten Grippewelle 2017/ 18 sind allein in Deutschland über 25.000 Menschen verstorben. Bitte, ich möchte hier niemanden verletzen, geringschätzen oder anstandslos erscheinen. Mir geht es um etwas anderes. Die jährliche Todesrate 2016 wegen Alkoholmissbrauch in Europa liegt bei einem Vielfachen der jetzigen Grippetoten. Kein Mensch hätte seitdem eine Prohibition gewollt oder gar gefordert. Ich stelle einfach das mediale Verhalten und die politischen Maßnahmen der Verhältnismäßigkeit gegenüber. Aus den Erfahrungen von vor zwei Jahren mit der Grippewelle hätte unser Gesundheitssystem heute besser vorbereitet sein können in Form von z.B. mehr Kapazitäten der Intensivbetten. In Deutschland und auch in Europa wird aus solchen Situationen nicht gelernt.
Ich war depressiv und sehe die Todeszahlen der Suizide 2016 in Europa im Vergleich zu denen der Grippewellen und stelle fest, dass diese einen noch höheren Multiplikator haben. Dieses Thema wird zum einen komplett im wahrsten Sinne totgeschwiegen und zum anderen von den Krankenkassen als nicht beachtenswert gesehen und ebenso schlecht nach dem neuesten Stand der Therapiemöglichkeiten behandelt.
Ich fordere ein Aufheben aller Beschränkungen im Handel und im Privatleben. Existenzen stehen auf dem Spiel und ebenso Teile der Wirtschaft. Die Kredite, die heute bereitwillig in Aussicht gestellt werden, müssen mal wieder andere Menschen bezahlen, ebenso wie die ausradierte und nicht mehr vorhandene Klimapolitik, um die sich kein Politiker mehr zu kümmern scheint. Es ist auch soviel einfacher die Privatbevölkerung in Sippenhaft zu nehmen, indem ein Kontaktverbot ausgestellt wird, als an anderer Stelle der Kohleindustrie den Ausstieg vorzuschreiben, eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik auf den Weg zu bringen und Nestle die Plastikflaschen zu verbieten. Jetzt können sich die Politiker und -innen wieder als die tollen Entscheider und Superfrauen bei der Eindämmung von Corona feiern lassen. Das ist auch viel schicker als wie die verantwortlichen Verlierer der Klimapolitik und des Naturschutzes auszusehen. Ich bete dafür, dass 2020 nicht das Todesjahr der nachhaltigen Wirtschafts- und Klimapolitik wird; denn dann hätten wir auch keine Ausgangssperre in Erwägung ziehen müssen (das hat an sich schon fast etwas Komisches).
Mit anderen Worten möchte ich den Verantwortlichen sagen, lasst uns endlich wieder nachhaltige Politik gestalten. Lasst uns bitte alle wieder zu Verstand kommen und gemeinsam diesem politischen und medialem Wahnsinn entgegentreten. Lasst uns endlich wieder arbeiten und auch wieder für eine gesunde Klimapolitik auf die Straße gehen!
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